MALTE MEHLER

Ich wurde 1965 in Homburg/Saar geboren. Ich wuchs in dem kleinen Ort Reinheim im wunderschönen Bliesgau auf. Wenn ich an meine Kindheit denke, erinnere ich mich unter anderem an ein Leben auf dem Lande mit Gemüse und Obst aus dem eigenen Garten.

Täglich bereitete meine Oma ein einfaches Essen zu und noch heute erinnere ich mich an verschiedene Gerüche oder ich denke an ganz bestimmte Geschmäcker der unterschiedlichen Gerichte. Diese Erfahrungen begleiten mich noch heute.

Besuchen Sie mich in der Kochscheune und wir kochen zusammen.

Mein Vater pflegte einen kleinen Garten mit viel Gemüse, Obst und Kräutern, aber auch eigene Hühner wurden in unserem Garten gehegt und gepflegt. Eier suchen im Stall, frische Eier zum Frühstück, der Geruch einer frisch zubereiteten Hühnersuppe mit frischen Kräutern wie Petersilie, Schnittlauch oder Bärlauch, selbst gesammelt im Garten… ein Gaumenschmaus und eine tolle Erinnerung.

ZUSAMMEN KOCHEN

Genuss pur!

Eine frische Karotte aus der Erde, Salate frisch aus dem Frühbeet, Erbsen aus dem eigenen Garten, das pulen von Bohnen, eine saure Stange Rhabarber mit etwas Zucker auf die Hand, Erdbeeren gepflückt im Sonnenschein, sammeln und mit Sahne in einer Schüssel und einer Gabel zerquetscht… ein köstlicher Geschmack und auch eine wundervolle Erinnerung an meine Kindheit.

Auf einen Kirschbaum klettern und eine Kirsche nach der anderen in den Mund stecken, bis der Bauch weh tat, welch ein herrlicher Geschmack und was für ein Gefühl. Holunderbeeren, Mirabellen und Brombeeren pflücken damit wir zusammen Marmelade kochen konnten… eine Erinnerung, ein Geruch und ein Geschmack an den ich mich sehr gerne erinnere.

KOCHEN AUS LEIDENSCHAFT

DIE KLEINEN DINGE BEACHTEN

Das Sammeln von Walnüssen und Haselnüssen im Herbst, dieser leicht bittere Geschmack der frischen Nüsse, ich liebe ihn noch heute. Das Sammeln von Äpfeln und Birnen auf den Streuobstwiesen rund um Reinheim, damit wurde jedes Jahr ein überaus köstlicher Saft gepresst. Ich habe gerade wieder diesen herrlichen Geschmack eines frisch gepressten Apfelsaftes im Mund, auch eine wundervolle Kindheitserinnerung die mich auch in meinem heutigen Leben besonders im Herbst begleitet.

Der Geruch des Honigs eines geöffneten Bienenvolkes, Honig ernten, die schmerzhafte Erfahrung eines Bienenstichs, mit dem Finger den frischen Honig schlecken, das Abfüllen des „flüssigen Goldes“ in die Gläser oder der Duft frisch abbrennender Bienenwabenkerzen, wie schön waren diese Tage im Sommer in meinen Kindertagen. Auch heute verwende ich zum Kochen Produkte meiner eigenen Bienen, die in unserem recht wilden Garten der Kochscheune eine Heimat gefunden haben.

Meine Schulzeit verlief recht unspektakulär. Ich war ein durchschnittlicher Schüler und ich muss gestehen im späteren Verlauf sehnte ich das Ende der Schulzeit herbei.

Nach Beendigung meiner Schulzeit begann ich gleich meine Ausbildungen zum Fleischer und direkt anschließend setzt ich noch eine Kochausbildung hinten an.

IMMER NEUGIERIG SEIN

Meine Leidenschaft mit Lebensmittel umzugehen wurde geweckt. Nun stand mir der Welt offen und was üblich im gastronomischen Bereich ist, ein Koch muss raus in die Welt und sich in verschiedenen Küchen weiterbilden. Fremde Länder, Kulturen und die vielen Gewürze prägten mich unter anderem bis heute.

Es geht immer weiter…

Anfangs führten mich mein Weg ins Badische nach Baden-Baden und dessen Umland. Eine ganz besondere Küche, geprägt durch die Nachbarn wie dem Elsass, der Schweiz, sowie Frankreich, aber auch geprägt durch viel Regionalität und erstklassige Lebensmitteln.

Ein längerer Aufenthalt in Spanien und eine Stelle als Alleinkoch in einem typischen spanischen Restaurant brachte mir nicht nur die spanische Sprache näher, sondern auch die spanische Mentalität und die typische Tapas-Küche, die ich auch heute noch sehr gerne mit meinen Gästen in der Kochschule teile.

Das Führen von Lehrlingen und die direkte Unterstützung des Küchenchefs prägten mich in der Schweiz über mehrere Jahre. Für die Position als Souschef benötigt man eine gute Übersicht und eine Menge an Konzentration. Lehrlinge während der Ausbildung zu begleiten verlangt unter anderem sehr viel Einfühlungsvermögen. Die Achtung vor Lebensmittel in den Schweizer Küchen beeindruckte mich damals sehr und noch heute ist mir der schonende und bewusste Umgang mit Lebensmittel, besonders mit Tieren, sehr wichtig.

In meinen jungen Jahren, wie es als Koch so üblich ist, lernte ich viele unterschiedliche Küchen kennen und der Auslandsaufenthalt in Spanien und der Schweiz beflügelten mich damals, weitere „unbekannte“ Küchenphilosophien kennenzulernen.

Fernreisen mit längeren Aufenthalten in Indien, Thailand, Argentinien, Seychellen, aber auch die kanarischen Inseln, Slowenien, Frankreich (Burgund, Bretagne, Provence) und Kroatien, prägen meine Küche bis heute. Mich begeisterten nicht nur die vielen unterschiedlichen Gewürze und die vielfältigen Zubereitungsarten der Gerichte, vor allem die Menschen und ihre Kultur inspirierten mich für mein weiteres leben. Ich beschloss mit 32 Jahren eine sozialpädagogische Ausbildung zu beginnen, die ich mit der staatlichen Prüfung im Juni 2000 erfolgreich abschloss.

Diese wundervollen Erlebnisse in meiner Kindheit, mein beruflicher Werdegang, diese drei Ausbildungen und meine Erfahrungen im In- und Ausland formten mich zu dem Menschen, der ich heute bin. Im Herbst 2006 beschloss ich den Weg in die Selbständigkeit, um mein Wissen weiterzugeben zu können.